Hobbies für unsere Kleinen – mit der ganzen Familie perfekt gemanagt
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Hockey und Fußball, Tennis und Schach, Schwimmen und Biken oder doch lieber etwas ganz anderes? Diese Frage und noch viele mehr beschäftigen wohl einige von uns, wenn es darum geht, den Kindern die perfekte Abwechslung neben dem Schulstress zu bieten. Das ist aber alles andere als leicht zu koordinieren, denn die ganze Familie muss ja mit eingeplant werden. Wann finden die Aktivitäten statt? Wie lange dauern sie? Wie lässt sich das mit der Schule oder dem Kindergarten vereinbaren? Wie lange muss mein Partner arbeiten? Wie lange muss ich arbeiten? Ist überhaupt jemand da, um das Kind zu den jeweiligen Treffen hinzubringen und abzuholen? Und vielleicht ist da ja auch noch ein anderer kleiner Wurm, der andere Interessen hat und zu anderen Treffen gebracht werden muss. Bei all diesen Fragen ist der Stress doch schon vorprogrammiert! Mein ganz klarer Hinweis: „Zwei”. Das ist die perfekte Anzahl an Hobbies um nicht nur das Kind, sondern auch die anderen Familienmitglieder glücklich zu machen und möglichst wenig Stress auszusetzen. Haben nämlich alle anderen weniger Stress, freut sich das Kind mehr auf seine Freizeitaktivitäten und kann sich voll und ganz fallen lassen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ein glückliches Kind zu haben, was immerzu strahlt, wenn es mit seinem Tor der Mannschaft zum Sieg verholfen hat oder die schnellste Schwimmerin war, ist doch für die Eltern das schönste, oder?

Aber was tun, wenn man bemerkt, dass es dem Nachwuchs doch keine Freude mehr bereitet oder der Stress in der Schule zu groß wird und einfach keine Zeit mehr für ein richtiges Hobby bleibt? Ein Vierjähriger agiert hier natürlich deutlich anders als ein Vierzehnjähriger. Bei Kindergartenkindern ist das nicht so leicht zu bemerken, ob sie überfordert sind. Kinder in der Grundschule oder auf der weiterführenden Schule können viel eher äußern, ob ihnen ihre gewählte Freizeitbeschäftigung noch Spaß macht. Auch in so einer Situation ist es hilfreich, die ganze Familie zusammenzutrommeln und gemeinsam eine Entscheidung zu treffen. Machen keine der beiden Hobbies mehr Spaß? Müssen neue her? Ist der Sprössling in einem Bereich besonders talentiert und möchte sich eher darauf konzentrieren? Wie lässt sich das wiederrum mit den Terminen der anderen Familienmitglieder vereinbaren? Vielleicht möchte ja noch jemand aus der Familie mitmachen. Das ist für viele Familien oft sehr hilfreich: Ein gemeinsames Hobby für die ganze Familie. Jeder nimmt sich genug Zeit. Stress wird vermieden und das Hobby ist fest im Alltag integriert.

Wichtig ist aber in jedem Fall, das Kind nicht zu einem Hobby zu zwingen. Vielleicht lag es ja in der Familie des Vaters, zu schwimmen oder Tennis zu spielen, und auf Seiten der Mutter lag der Fokus eher auf Leichtathletik oder Golf. Wenn es dem Kind aber absolut keinen Spaß bereitet und es lieber Basketball spielen möchte, ist das alles andere als zielführend. Dann muss ein Kompromiss her und nach den Interessen des Kindes gehandelt werden. Denn das Ziel für alle besteht darin, ein schönes Hobby zu finden, das zum Kind passt und es glücklich macht. Wenn das nicht der Fall ist, können noch so viele alternative Freizeitaktivitäten ausprobiert werden. Basketball ist der Traumsport Deines Kindes? Das Kind ist glücklich? Dann lasse es eben Basketball spielen. Auch, wenn es Deinen oder Euren Erwartungen nicht entspricht.

Dorothee Ellerbrake 

Expertin für Familien- und Paarberatung

Wege aus der Paarkrise & Begleitung bei der Verarbeitung von Affäre und Trennung