Meditation – Wenn Gedanken gesund machen
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Maria hat schon häufig in Filmen und in diversen Foren von Meditation gehört. Und auch ihr soziales Umfeld hat sie nicht mit guten Tipps verschont. Eine ihrer Freundinnen hat sich jeden Tag extra den Wecker gestellt, damit sie zehn Minuten meditieren kann, ein Verhalten, das Maria bislang sehr skurril fand. Was ist Meditation genau? Und wofür soll Meditation gut sein? „Sich still hinsetzen und die Augen zu machen, kann schließlich jeder“, denkt sich Maria und gibt ihre Versuche schnell auf. Dann erfährt sie aber in einem Gespräch mit ihrer Freundin Anja, das dahinter viel mehr steckt!

Meditation kommt ursprünglich aus den religiösen Traditionen Asiens. Mit Göttern oder Weihrauchschwenken hat dies heute aber nichts mehr zu tun. Die Definition, die wir heute für Meditation kennen, ist speziell auf unseren westlichen Lebensstil zugeschnitten und mittlerweile ein Massenphänomen. Heute geben etwa acht Prozent der Amerikaner an, regelmäßig zu Meditieren. Den Anfang machte die Hippie-Generation, aber auch die Wissenschaft rückte das Thema in den Fokus (1). Die Studie des Mediziners Herbert Benson ergab, dass beispielsweise Stress vor allem in einer Kampf- oder Fluchtreaktion wurzelt. Er fand heraus, dass Meditation dem aktiv entgegen wirkt und lieferte damit einen wissenschaftlichen Beweis über die heilsame Wirkung von Achtsamkeit. Unsere Heilpraktikerin Kerstin Matthes hat sich selbst mit dem Thema beschäftigt und erklärt:

„Federführende Mediziner und Psychologen haben entdeckt, dass sich das Gehirn neurophysiologisch nach einer Meditation verändert: Wer lernt, sich selbst von negativen Gefühlen und Grübeln abzuhalten und stattdessen mit guten Gefühlen zu versorgen, der verbessert auf diese Weise den Tonus des Nervus Vagus. Dieser ist der Gegenspieler des Nervus Sympathikus, welcher bei Stress und Angst übermäßig beansprucht wird. Eine Harmonisierung des vegetativen Nervensystems führt zu guter Gesundheit und kann sogar zu einem längeren Leben führen.“

Kurz gesagt also: Wer viel meditiert, wird gesünder und kann, theoretisch, dadurch auch länger leben! So auch Marias Freundin Anja, die mit viel Leidenschaft versucht hat, Maria von den positiven Effekten des Meditierens zu überzeugen. Was die beiden Freundinnen jetzt aber auch wissen: Meditation heißt nicht, dass dadurch Krankheit einfach weggedacht werden kann. Sie fördert die Gesundheit deshalb, weil Menschen dadurch gelassener auf Einflüsse von außen reagieren und somit deutlich weniger anfällig für Stress und alle damit verbundenen Krankheiten wie Bluthochdruck, Schlafstörungen, Depression oder Burnout sind.

WIE FUNKTIONIERT MEDITIEREN?

Viele von uns sind permanent von Unruhe getrieben. Auch in ruhigen Momenten schauen wir immer wieder in unser E-Mail Konto, wollen keinen Termin verpassen und im Kopf drehen sich schier endlos die Gedanken um ungelöste Probleme. Dies alles zu meistern, kann sehr schwierig sein, aber am Ende sind es immer noch äußere Einflüsse, die mit uns selbst und unserem eigenen Innenleben nichts zu tun haben. Dies zu übersehen, schadet leider viel zu oft unserer Selbstliebe, wir fühlen uns schlecht, weil wir immer alles schaffen möchten, wir dafür oft aber einfach nicht genug Kraft haben. Mediation gibt uns mehr Energie, um diesen Belastungen mit mehr Gelassenheit zu begegnen. Natürlich gibt es nicht für jeden Menschen pauschal eine allgemeingültige Zauberformel. Sylvia Wetzel hat in ihrem Buch „Meditieren, aber wie?“ aufzeigt, dass Du zwischen zwei Methoden wählen kannst. Je nachdem welcher Typ Du bist.

DIE ZWEI METHODEN

Wenn es Dich stört, zehn bis zwanzig Minuten still sitzen zu bleiben, kann es ratsam sein, mit Bewegungsübungen, wie Gehmeditation oder Yoga, zu beginnen. Gehmediation? Wie schon im Wort enthalten, geht es hierbei tatsächlich um eine völlige Versenkung in das Gehen. Körper und Geist finden so einen Einklang. Andere Menschen hingegen besitzen bereits ein nötiges Maß an Ruhe beim Sitzen, hier empfiehlt sich eher eine sogenannte Atemmeditation. Wenn Maria zu Hause still mit ihrer Katze sitzt, kann sie voll und ganz entspannen. Weil sie das weiß, entscheidet sie sich am Anfang ihrer Meditation für die zweite Methode. Sie beginnt bewusst, ihre Aufmerksamkeit für circa 20 Minuten auf bestimmte Dinge zu richten. „Gerade für Anfänger eignet sich der eigene Atmungsvorgang“, sagt Kerstin Matthes. „Dieser läuft zwar automatisch ab, kann jedoch, weil er so zentral ist, sehr leicht bewusst wahrgenommen werden.“

Auch Lust bekommen, selbst aktiv zu werden? Wir haben für Dich hier die Benson-Meditation aufbereitet, ein absoluter Klassiker unter den Meditationsübungen. Lasse Dich nicht entmutigen, wenn Du beim ersten Mal noch nichts bemerkst. Wichtig ist, wie bei so vielen Dingen, regelmäßig zu meditieren. Du kannst mit dieser Übung Meditation lernen, Dich aber auch über weitere Methoden schlau machen. Wir raten Dir: Probiere gerne verschiedene Angebote aus und entscheide Dich dann bewusst für die Übung, die Dir am besten gefällt. Wiederhole diese Meditation dann für jeden Tag über einen Zeitraum von etwa fünf Monaten, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Bereit?

  1. Setze Dich ruhig in einer bequemen Haltung hin.
  2. Schließe Deine Augen.
  3. Entspanne alle Deine Muskeln; fange bei Deinen Füßen an und schreite bis zu Deinem Gesicht fort. Halte Deine Muskeln entspannt.
  4. Atme durch Deine Nase und mache Dir Deinen Atem bewusst. Wenn Du ausatmest, sagst Du das Wort „eins” (im Original „one”) still zu Dir selbst (d. h. Du denkst es nur). Also einatmen – ausatmen und dabei „eins” denken, einatmen – ausatmen und dabei „eins” denken etc. Atme leicht und natürlich. Du kannst Dir auch selbst ein Mantra aussuchen – am besten einen beruhigenden, fließenden Klang ohne Bedeutung, damit keine Gedanken ausgelöst werden.
  5. Führe das für zehn bis zwanzig Minuten fort. Du darfst Deine Augen öffnen, um auf die Uhr zu sehen, aber verwende keinen Timer oder Wecker. Wenn Du fertig bist, bleibe noch ein paar Minuten sitzen, erst mit geschlossenen, dann mit geöffneten Augen.
  6. Denke nicht weiter darüber nach, ob Du erfolgreich darin warst, einen tiefen Entspannungszustand zu erreichen. Nimm eine passive Haltung ein und lasse die Entspannung in ihrem eigenen Tempo entstehen. Wenn ablenkende Gedanken aufkommen, versuche, sie freundlich, aber bestimmt beiseite zu schieben und kehre immer wieder zu Deinem „eins” (oder dem von Dir gewählten Mantra) zurück.

Am Ende musste Maria ihrer Freundin schließlich recht geben. Nach einiger Zeit konnte sie tatsächlich die Vorteile der Meditation spürbar wahrnehmen. Sie war gelassener, konnte sich mehr Selbstliebe zugestehen, hatte mehr positive Gedanken und fühlte sich insgesamt einfach gesünder, sowohl seelisch als auch körperlich.

Heute wechselt sie, je nach Tagesverfassung, zwischen der Benson-Meditation und der Traumreise hin und her. Wenn ihr Kopf einfach zu voll ist und sie schlecht abschalten kann, hilft ihr die Traumreise. Hierbei handelt es sich um eine geführte Meditation. Kerstin Matthes: „Man entspannt sich, hört eine Audioanleitung. Die Stimme des Sprechers führt den Meditierenden und versucht, bestimmte Ziele zu erreichen. So kann der Meditationsleiter gezielte Effekte in tiefer Trance auslösen und so beispielsweise das Selbstbewusstsein stärken, die Selbstliebe anregen, Selbstheilungskräfte aktivieren oder auch helfen, mit dem Rauchen aufzuhören etc.“

Hast Du ähnliche Erfahrungen wie Maria gemacht? Wie waren die ersten Male Meditation für Dich? Berichte uns gerne von Deinen Erlebnissen:

info@realitybites.online

Dein Team von reality bites.

Quellen:

(1) Rupert Sheldrake – Die Wiederentdeckung der Spiritualität